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CIRS-AINS Informationen

Incident Reporting Systeme (IRS)

Spätestens seit dem Gutachten des Sachverständigenrates für die konzertierte Aktion im Gesundheitswesen von 2003 steht es schwarz auf weiß: Fehler im medizinischen Alltag sind häufig und allgegenwärtig! Die Patientensicherheit in Deutschland ist dementsprechend nicht ausreichend und bedarf Verbesserungsmaßnahmen!
Fehler in der Medizin gehören nach diesem und verschiedenen anderen Forschungsgutachten zu den zehn häufigsten Todesursachen in Deutschland. Im Gegensatz zu vielen anderen Hochsicherheits-/Hochrisikoindustrien wie z.B. in der Luftfahrt, Kern- und Ölbohrindustrie, wo sich seit vielen Jahren Erfassungs- und Analyse-Systeme für kritische, sicherheitsrelevante Ereignisse (Incident-Reporting-Systeme „IRS“) etabliert und bewährt haben, ist der Umgang mit Fehlern und deren Analyse in der Medizin immer noch häufig von der Suche nach Schuldigen geprägt und endet meist auch dort. Analysen medizinischer Fehler zeigen, dass sich die Patientensicherheit aus dem komplexen Zusammenspiel vieler Faktoren wie Mensch, Technik und Organisation einerseits ergibt und andererseits gefährdet wird. Nur wenn die Schwachstellen im System Patientensicherheit bekannt werden, können Lösungsmöglichkeiten abgeleitet und systematisch umgesetzt werden!
 
Moderne Incident Reporting Systeme ermöglichen die Sammlung und Analyse von Fallberichten mit sicherheitsrelevanten Ereignissen. Als „sicherheitsrelevante Ereignisse“ werden alle Abweichungen vom regelhaften Verlauf, Fehler, kritische Ereignisse und Beinahe-Zwischenfälle bezeichnet, welche die Patientensicherheit konkret gefährdet haben oder auch nur hätten gefährden können. Im Incident Reporting sollen für alle Mitarbeitenden anonyme Meldemöglichkeiten bestehen - außerhalb der Hierarchie einer Organisation – um zur Verbesserung eines Systems beizutragen. Die Meldungen sollen einfach und überall verfügbar sein. Das einzigartige an Incident-Reporting Systemen ist die Möglichkeit, durch einzelne konkrete Ereignisse Einblicke in mögliche systematische Schwachstellen und Problembereiche zu erhalten und durch deren Verbesserung die Patientensicherheit nachhaltig erhöhen zu können. Andererseits könnte der „neuartige“ und konstruktive Umgang mit „Fehlern in der Medizin“ zum kontinuierlichen Aufbau einer Sicherheitskultur führen, die zusätzlich zum Lernen aus Zwischenfällen motiviert.
 
Analysen medizinischer Fehler zeigen, dass sich die Patientensicherheit aus dem komplexen Zusammenspiel vieler Faktoren wie Mensch, Technik und Organisation einerseits ergibt und andererseits gefährdet wird. Nur wenn die Schwachstellen im System Patientensicherheit bekannt werden, können Lösungsmöglichkeiten abgeleitet und systematisch umgesetzt werden!

Das Incident Reporting arbeitet auf einer konkreten und praxisnahen Ebene und zieht aus den Fällen und ihren Analysen Ansätze für eine systematische Verbesserung der Patientenversorgung. Es gewährt im Schutz der Anonymität einen Einblick in die tatsächlichen Schwächen und Stärken des Systems „Patientensicherheit“ – ohne die Sanktionen der bisherigen negativen „Culture of Blame“. 
 

Philosophie und Charakteristika von CIRS-AINS

Das Incident-Reporting System CIRSmedical Anästhesiologie (CIRS-AINS) von DGAI / BDA dient der anonymen Erfassung, Analyse und Verbreitung von sicherheitsrelevanten Ereignissen in Klinik und Praxis und wird in enger Zusammenarbeit mit der Bundesärztekammer (BÄK) im Auftrag von DGAI und BDA betrieben.
CIRSmedical Anästhesiologie stellt ein geschlossenes System zur externen und unabhängigen Qualitätssicherung dar, dessen Ziel es ist, die Patientensicherheit aktiv und nachhaltig zu erhöhen.
Hierzu sammelt und analysiert CIRSmedical Anästhesiologie Daten sowohl über Schwachstellen als auch über besonders positive Aspekte im System „Patientensicherheit“, organisiert deren Analyse durch Zwischenfallsexperten und meldet Ergebnisse und Handlungsempfehlungen an die Nutzer und die Fachöffentlichkeit zurück. Auf diese Weise möchte CIRSmedical Anästhesiologie vermeidbare Fehler reduzieren und negative Konsequenzen von schon eingetretenen Fehlern möglichst gering halten. Auch die Verbreitung guter Strategien, Ideen und Maßnahmen in der Patientenversorgung gefördert werden.
 
Die extern gesicherte Anonymität aller beteiligten Personen hat bei diesem System absolute Priorität. Die Auswertung der Fälle wird dieser Priorität explizit untergeordnet: Ein Fall wird eher nicht oder nicht im gemeldeten Umfang veröffentlicht, wenn ein Rückschluss auf die/den Berichtende/Berichtenden oder ihre/seine Institution nicht sicher ausgeschlossen werden kann. Das CIRSmedical Anästhesiologie Online-Berichtsformular ist hauptsächlich freitextbasiert, damit das Ereignis so realitätsnah und authentisch wie möglich geschildert werden kann.
CIRSmedical Anästhesiologie gibt lesbare Fälle direkt an die beteiligten Institutionen und deren Nutzende und an die Fachöffentlichkeit zurück.

 

Was kann CIRS-AINS? Was kann CIRS-AINS nicht?


Was kann CIRS-AINS?
  • Feedback über Eingang und Inhalt (Volltext) der Ereignisberichte
  • Institutionalisierung von sicherheitsrelevanten Verbesserungen
  • Das Berichten aller Art von Zwischenfällen ermöglichen: Kritische Ereignisse, Beinahe-Schäden, gute Lösungen und positive Beispiele
  • Größtmögliche Anonymität sicherstellen und damit vor Scham, Peinlichkeit und anderen negativen Folgen schützen
  • Neutrale, externe Informationen zu möglichen systematischen Ursachen und möglichen Verbesserungsmaßnahmen (Empfehlungen) abgeben
  • Einen Beitrag zu sicherheitsrelevanten Verbesserungen leisten (durch interdisziplinäre Fallanalysen)
  • Aufmerksamkeit erhöhen, indem gelesen werden kann, was "anderen" passiert ist bzw. was "andere" gut gemacht haben
  • Sensibilität für verbreitete Probleme und Sicherheitskultur erhöhen

 Was kann CIRS-AINS nicht?
  • Änderungen durchführen, dies bleibt Aufgabe der jeweiligen Abteilung!
  • CIRS-AINS kann interne Pflicht- und Schadensmeldungen nicht ersetzen
  • CIRS-AINS kann nicht die Erkennung aller Ursachen sicherstellen (da nur ein eingeschränktes Kontextwissen aus den Berichten besteht)
  • CIRS-AINS wird niemals Fehlerfreiheit garantieren können
  • CIRS-AINS kann als externe Informationsquelle nicht die Änderungen organisieren, durchführen oder kontrollieren, dies bleibt Aufgabe der jeweiligen Mitarbeitenden, der Abteilung, oder Institutionsleitung!

Wie kann man bei CIRS-AINS mitmachen?


Wie kann sich eine Institution bei CIRS-AINS beteiligen?
Prinzipiell kann jede Institution als Mitglied von DGAI oder BDA bei CIRSmedical Anästhesiologie mitmachen. Es spielt keine Rolle ob es sich um eine Praxis oder eine Klinik handelt. Die Registrierung und institutionelle Teilnahme an CIRSmedical Anästhesiologie ist aufgrund der erforderlichen Unterschriften nur schriftlich per Post möglich. Eine Online-Registrierung ist aus diesem Grund nicht möglich. Die notwendigen Formulare hierfür befinden sich im CIRS-AINS Startpaket.
Nach der Registrierung und Vereinbarung der im Startpaket enthaltenen Rahmenbedingungen und der Teilnahme eines oder mehrerer CIRS-AINS Beauftragten an einer CIRS-AINS Basisschulung bekommt die Institution eine eigene Startseite (Vorlage für die krankenhausindividuelle Startseite - DOC/MS-Word) eingerichtet über die sie auf die Software zugreifen können. Nach der Anmeldung kann die gesamte Funktionalität von CIRSmedical Anästhesiologie sofort genutzt werden. Registrierte Teilnehmende haben eine eigene Fallsammlung Ihrer Institution, können aber auch im allgemeinen Teil alle anderen Fälle des gesamten Systems (ohne Herkunftsangabe) lesen.
 
Jede Institution benennt mindestens eine/einen CIRS-AINS Beauftragte/Beauftragten. Diese/dieser ist Ansprechpartnerin/Ansprechpartner vor Ort und Kommunikationspartnerin/Kommunikationspartner für CIRS-AINS. Übernimmt das teilnehmende Krankenhaus die vollständige Bearbeitung der im eigenen Haus eingehenden Berichte selbstständig, empfiehlt sich die zusätzliche Benennung einer Vertrauensperson, welche die Berichte anonymisiert und freigeben wird.
 
CIRS-AINS ist ein internes, innovatives und bundesweites Instrument der externen Qualitätssicherung von DGAI/BDA. Sollte Ihre Institution Interesse an einer Teilnahme an CIRS-AINS haben, dann treten Sie bitte direkt mit der DGAI/BDA in Kontakt.
 
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Kann ich auch als nichtregistrierte/nichtregistrierter Teilnehmerin/Teilnehmer einen Fallbericht eingeben?
Ja - Sie können gerne auch als Einzelperson und unabhängig von Ihrer Institution Ereignisse berichten! Benutzen Sie dazu einfach den Link „Berichten & Lernen“ in der Navigationsleiste.
Nach Anonymisierung wird der Ereignisbericht in der Fallsammlung im frei zugänglichen Teil der CIRS-AINS Website veröffentlicht. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir Ihnen als nichtregistrierte/nichtregistrierten Teilnehmerin/Teilnehmer kein direktes Feedback geben können.
Nutzen Sie die Gelegenheit und unterstützen Sie die Patientensicherheit indem Sie von Ihren Erfahrungen berichten. Berichten Sie auch besonders positive Ereignisse von sich selbst oder Kolleginnen/Kollegen. Dadurch ermöglichen Sie auch Ihren Kolleginnen und Kollegen von Ihren Erfahrungen zu profitieren.
 
Vorteile der Registrierung bei CIRS-AINS
Vorteile der registrierten Nutzenden sind ein direktes, fallbezogenes Feedback, Analysen zu den einzelnen Fallberichten, Rückfragemöglichkeit für das Analyseteam an die/den Berichtende/Berichtenden. Zudem funktioniert CIRS-AINS als lokales Incident Reporting System mit größtmöglicher Datensicherheit.
Erstens gehen die Berichte direkt vom Berichtenden zu CIRS-AINS, niemand in Ihrer Institution erfährt davon. Zweitens befinden sich alle Daten nicht bei Ihnen, sondern zentral und extern auf dem Hochsicherheitsserver der Universität Basel und sind damit nach dem aktuellen State-of-the-art geschützt und nahezu 100% verfügbar.
Als offizielle/offizieller Teilnehmerin/Teilnehmer an CIRS-AINS genießen Sie Drittens den Rechtsschutz Ihrer Daten, den CIRS-AINS als Informationsdienst der Fachöffentlichkeit, also als Redaktion innehat. Denn sowohl für CIRS-AINS als Redaktion, als auch seine Mitarbeitenden gilt das Presserecht und somit ein Zeugnisverweigerungsrecht und eine Beschlagnahmeeinschränkung für alle Daten. Dieser Datenschutzgrad ist mit lokalen, stand-alone-Systemen nicht zu erreichen. Alle Informationen und Hinweise zur Teilnahme an CIRS-AINS entnehmen Sie bitte dem CIRS-AINS Startpaket. Falls Sie Fragen haben, wenden Sie sich gerne jederzeit an uns!

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Gebühren
Die Gebühren für die Teilnahme an CIRS-AINS sind durch die zentrale bundesweit verfügbare Anwendung sehr günstig und richten sich erstens nach Ihrer Abteilungsgröße und zweitens nach Ihrem gewünschten Modul (Basispaket nur mit externer Anonymisierung oder Vollversion mit externer Anonymisierung und fallbezogenem Analyse- und Feedback-Modul). Die Anzahl der ärztlichen Mitarbeitenden an Ihrer Institution gilt als Kenngröße und schließt selbstverständlich die Teilnahme von Pflegekräften und anderen Mitarbeitenden ein.
Eine tabellarische Gebührenübersicht finden Sie als „Dokument 9“ im CIRS-AINS Startpaket".

Falls ich schon ein Incident Reporting System habe...

Wie kann sich eine Institution bei CIRS-AINS beteiligen, wenn sie bereits über ein Incident Reporting System (IRS) verfügt?
Es gibt mehrere Möglichkeiten auch an CIRS-AINS von DGAI und BDA teilzunehmen, falls Sie schon ein IRS etabliert haben:

a) Sie wechseln komplett auf CIRS-AINS

Der Wechsel auf CIRS-AINS (Variante a) hat einige Vorteile:
  • Die Fälle können direkt von Ihren Mitarbeitern zu CIRS-AINS gemeldet werden (externe Anonymisierung). Dadurch besteht kein Vertrauensproblem innerhalb der Abteilung.
  • Die externe Anonymisierung bietet nach dem Gutachten im Auftrag der DGAI/BDA juristisch eindeutige Vorteile.
  • Die Bearbeitung der Fälle ist nicht von lokalen Ressourcen abhängig.
Bei rechtlichen Auseinandersetzungen erschwert die Datenspeicherung bei CIRS-AINS (lokal bei Ihnen werden keine Daten gespeichert) den Zugriff von Ermittlungsbehörden auf diese sensiblen Daten erheblich. Auch die Vernehmung der Anonymisatoren als Zeugen wird im Gegensatz zur lokalen Variante beim zentralen CIRS-AINS kaum erfolgreich sein.
 
Sollten Sie auch andere Fachgebiete integrieren wollen, bietet sich die Teilnahme am interdisziplinären Critical-Incident-Reporting-System CIRSmedical.de (www.cirsmedical.de) an. Nähere Informationen hierzu erhalten Sie von der Bundesärztekammer (BÄK). E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann.
 
b) Sie übertragen die Daten Ihres IRS regelmäßig in die Datenbank von CIRS-AINS.

Hierzu kann eine Schnittstelle programmiert werden, welche es erlaubt, die von Ihnen freigegebenen Daten automatisch in die bundesweite Datenbank zu übertragen. So tragen Sie mit Ihrem lokalen System auch bundesweit zur Erhöhung der Patientensicherheit bei. Ihre Ansprechpartnerinnen/Ansprechpartner für die technische Einrichtung bei der BÄK erreichen Sie unter der E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann.
 
c) Sie schicken besonders interessante oder wichtige Fälle nach Bedarf an CIRS-AINS.

So können zumindest die wichtigsten Lernerfahrungen ausgetauscht werden (die Gefahr besteht dabei darin, dass es immer einer Aktion bedarf, um Daten auszutauschen). Aber besser so, als gar nicht.
 
Registrierte Teilnehmende verfügen über eine eigene Fallsammlung Ihrer Institution, können aber auch im allgemeinen Teil alle Fälle (ohne Herkunftsangabe) lesen. Auf diese Weise ist CIRS-AINS ein internes innovatives Instrument der externen Qualitätssicherung mit Anbindung an das bundesweite System von DGAI/BDA und der BÄK.
Sollte Ihre Institution Interesse an einer Teilnahme an CIRS-AINS haben, dann treten Sie bitte direkt mit DGAI/BDA oder der BÄK in Kontakt.
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Was sollte berichtet werden?


Die goldene Regel lautet: „Berichten Sie alles, was Sie gerne vorher gewusst hätten“

» Es ist irrelevant, ob Sie das Ereignis selbst erlebt haben oder ob Sie es beobachtet haben.
» Das Schädigungspotential für die/den bzw. das Outcome der/des Patientin/Patienten ist nicht entscheidend.
» Wichtig sind gerade auch Berichte von „banalen“ Zwischenfällen ohne Patientenschäden.
» Bedenken Sie beim Erstellen Ihres Berichts: Es können nur die Informationen, die Sie nennen, in die Analyse und in die Vorschläge zur Verbesserung einbezogen werden. Berichten Sie also alle Informationen, die Ihnen relevant erscheinen.
» Berichten Sie lieber öfter: es gibt kein „zu viel“
» Sie können gerne auch länger zurückliegende Ereignisse, Probleme und Erlebnisse (positive und negative) berichten, sofern sie noch relevant sind.
  • kritische Ereignisse (critical incidents): Hierunter fallen die Ereignisse, die zu einer körperlichen oder psychischen Beeinträchtigung der Patienten hätten führen können oder die deren Wahrscheinlichkeit deutlich erhöht.
  • Beinahe–Schäden (near misses) sind Fehler, die aufgrund glücklicher Umstände durch rechtzeitiges, korrigierendes Eingreifen ohne negative gesundheitliche Auswirkungen geblieben sind, die aber zu einem Schaden hätten führen können.
  • Alles was Sie künftig vermeiden möchten, alles worauf Sie Ihre Kolleginnen und Kollegen aufmerksam machen wollen und auch alles was Sie selbst gerne berichtet bekommen hätten, kann dazu beitragen, kritische Situationen und Fehler zu vermeiden - ist es doch so gut wie immer die Aneinanderreihung vieler „kleiner“ Ereignisse, die zu schwerwiegenden Fehlern führt. Gerade aus der Betrachtung vieler „kleiner Berichte“ lassen sich erfahrungsgemäß systematische Probleme ableiten.
Denken Sie daran, dass auch der Bericht positiver Ereignisse (besonders guter Maßnahmen) dazu beitragen kann, die Patientensicherheit nachhaltig zu erhöhen.
 
Jeder dieser Hinweise hilft dabei, die Sicherheit der Patientinnen und Patienten zu erhöhen!

Einige Fragen, die Ihnen helfen können:

» Ist etwas passiert, das die Sicherheit der/des Patientin/Patienten hätte beeinträchtigen können?
» Was hätten Sie gerne VOR Ihrem erlebten kritischen Ereignis gewusst?
» Welche Ideen hätten Sie, um die Patientensicherheit zu erhöhen?
» Welche Beispiele kennen Sie, mit denen Fehler verhindert wurden?
» Haben Sie eine Idee, wie die Konsequenzen schon eingetretener Fehler verhindert werden können?
 

Wie sollte berichtet werden?

Ein Fallbericht besteht im Wesentlichen aus verschiedenen Freitextfeldern:
 
» Fallbeschreibung (Ihr Freitext enthält die wichtigsten Informationen!!) 
» Wichtige Begleitumstände
» Ggf. günstige Faktoren im Ereignis, die zu einer Abschwächung des Ereignisses oder zur Verhinderung eines Patientenschadens geführt haben
» Ggf. Faktoren, die besonders ungünstig waren oder dazu geführt haben, dass die Situation schlimmer wurde als sie hätte sein müssen
» Ihr Ratschlag für die Zukunft (take home message): Was könnte nach Ihrer Meinung geholfen haben oder was könnte sinnvollerweise getan werden, um das Wiederauftreten eines Problems zu verhindern?

ein Muster können Sie [hier] sehen
(Sie müssen nicht immer alle Felder ausfüllen! Nur was Sie für diesen Fall für relevant halten!)
 
 
Berichten mit dem Online-Formular
 
Für die Eingabe eines Berichts steht Ihnen ausschließlich das Online-Berichtsformular zur Verfügung. Nimmt die Einrichtung, in der Sie arbeiten, am Projekt CIRSmedical Anästhesiologie teil, können Sie über die Computer ihrer Einrichtung auf das Berichtsformular zugreifen. Das Online-Berichtsformular ist zudem über einen Link auf den Internet-Seiten der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie, des Berufsverbandes Deutscher Anästhesistinnen und Anästhesisten und der Bundesärztekammer erreichbar. Im Benutzerbereich kommen Sie durch klicken auf "Berichten & Lernen" zum CIRS-AINS Online-Formular, in das Sie das Ereignis eingeben können.
 
Das Berichtsformular umfasst 15 Fragen, deren Beantwortung besonders wichtig für die Auswertung und die Analyse der kritischen Ereignisse und Beinahe-Schäden ist. Durch Anklicken des Buttons „Fall eingeben“ wird der Fallbericht bei CIRS-AINS eingetragen. Eine Rückverfolgung zu Ihnen ist nicht möglich. Die Absendung des Berichts wird bestätigt, und Sie erhalten eine "Fallnummer". Die Fallnummer benötigen Sie, um eventuell offen gebliebene, wichtige Fragen später anonym beantworten zu können. Die gesamte Kommunikation erfolgt über eine SSL-Verbindung (SSL = Secure Socket Layer, Verschlüsselung der Übertragung mit 128bit).
 

Datensicherheit und Anonymität

Für die in CIRSmedical Anästhesiologie (CIRS-AINS) eingegangenen Berichte wird der Server des Universitätsspitals Basel und die Software von CIRSmedical genutzt. Die Software wurde im Auftrag des Universitätsspitals Basel durch die Software-Firma Protecdata entwickelt. Sie dient seit langem einer großen Anzahl von Projekten zur Fehlervermeidung im gesamten deutschsprachigen Raum.
 
Die Berichte werden über eine SSL-verschlüsselte Internet-Datenleitung auf den Hochsicherheitsserver der Universität Basel übertragen. Jegliche weitere Bearbeitung (z.B. die Anonymisierung der Berichte) erfolgt auf diesem Server. Der eingehende Fallbericht kann nur von einer/einem autorisierten "Anonymisierenden" ausgelesen werden. Nach der Anonymisierung der Berichte werden die Originalberichte gelöscht (back up alle 24 Stunden). Da die IP-Adressen der Berichtenden nicht berichtsbezogen gespeichert werden ist eine Zuordnung oder Nachverfolgung der Berichte zu einzelnen Einrichtungen nach ihrer Weiterleitung in den gemeinsamen Berichtepool von CIRS-AINS ausgeschlossen. Nur de-identifizierte und anonymisierte Daten werden für das Analyse-Team und die lesbaren Berichtsteile für die CIRS-AINS User zur Verfügung gestellt.
 
Die Anonymität aller beteiligten Personen steht bei diesem System absolut im Vordergrund: das bedeutet, dass im Zweifelsfall ein Bericht nicht oder in stark reduzierter (de-identifizierter) Form veröffentlicht wird, wenn die 100%ige Anonymität sonst nicht gewährleistet werden kann.
 

Was passiert mit den Berichten?

 

Wer macht was? Basispaket Analysepaket
Wer?
Arbeitsgruppe aus BDA-Rechtsabteilung und Experten der Arbeitskreise BDA/DGAI (AG-BDA/DGAI)
Was?    
Anonymisierung und Freigabe von Berichten und Kommentaren AG-BDA/DGAI AG-BDA/DGAI
Analyse und Feedback zu den Berichten In Eigenver- antwortung des Teilnehmers AG-BDA/DGAI
Hochladen von pdfs oder Bildern In Eigenver- antwortung des Teilnehmers AG-BDA/DGAI

Die Bearbeitung der Berichte erfolgt federführend über eine Arbeitsgruppe aus BDA-Rechtsabteilung unterstützt durch Experten der Arbeitskreise von BDA und DGAI (AG BDA/DGAI). Bei Buchung des Basispaketes werden die eingehenden Berichte innerhalb der Geschäftsstelle von der BDA-Rechtsabteilung anonymisiert und freigeschaltet. Optional kann zusätzlich eine professionelle Analyse, Auswertung und fachliche Kommentierung durch die BDA-Rechtsabteilung gebucht werden (Analysepaket). Dies ermöglicht eine größtmögliche Fachkompetenz in der Analyse der einzelnen Fälle durch die unterschiedlichen medizinischen Fachexpertinnen/Fachexperten sowie die fundierte juristische Einordnung und Bewertung der Berichte, die sich auch an den bisherigen Erfahrungen aus Stellungnahmen, Entschließungen, Leitlinien und Haftpflichtfällen orientiert. Nach Freigabe der vollständig bearbeiteten Berichte erfolgt die Weiterleitung in die nationale Datenbank CIRSmedical.de.
 

 
CIRS-AINS Basispaket: Externe Anonymisierung

Die Berichte der teilnehmenden Institution werden von speziell geschulten Mitarbeitenden innerhalb kurzer Zeit anonymisiert. Nach erfolgter Anonymisierung sind keinerlei Rückschlüsse mehr auf die meldende Person oder Institution möglich. Diese Aufgabe erfordert sowohl Zeit als auch entsprechende Erfahrung. Durch die zentrale Anonymisierung bestehen deutliche juristische Vorteile.
Erst danach wird der anonymisierte Fall sowohl in Ihrer einrichtungsinternen Untergruppe als auch im fachöffentlichen Bereich über die Homepage des Netzwerkes lesbar.

Für die fallbezogene Anonymisierung fallen geringe Kosten an, welche in der Gebührenübersicht dargestellt sind.
 
CIRS-AINS Analysepaket: Externe fallbezogene Analyse und Feedback
 
Die fallbezogene Analyse- und Feedback-Funktionalität steht allen Teilnehmenden als wichtige Ergänzung zur effektiveren Erhöhung der Patientensicherheit zur Verfügung (gebührenpflichtig).
 
Im optional erhältlichen Analyse- und Feedback-Modul werden die Berichte der teilnehmenden Institution durch ein interdisziplinäres Expertenteam auf Ursachen und begleitende Faktoren untersucht.
Das Expertenteam leitet aus den Analyseergebnissen gegebenenfalls ein einzelfallbezogenes Feedback mit Vorschlägen zur systematischen Verbesserung ab. Diese neutralen, externen Ergebnisse und Vorschläge werden dem Fallbericht angefügt und lesbar geschaltet. Die Aufgabe der CIRS-AINS Beauftragten liegt dann darin, die empfohlenen Maßnahmen zu sichten, auf Durchführbarkeit zu prüfen und die Implementierung in der Institution zu koordinieren.
Sie erhalten durch diese zusätzliche Option für jeden Fall eine neutrale externe, interdisziplinäre Analyse Ihrer kritischen Ereignisse. Mit diesem „Blick über den Tellerrand“ und über institutionseigene Gewohnheiten hinaus, können Sie Ihre Maßnahmen zur Verbesserung gezielter durchführen und auch unabhängig, zum Beispiel der Verwaltung gegenüber, begründen.

 
Wenn Ihre CIRS-AINS Beauftragten den Stand der Umsetzung etwaiger Maßnahmen an Ihre Institution und an CIRS-AINS rückmelden, kann sich der Kreis von der Eingabe des Berichts hin zur Umsetzung und Verbreitung durchgeführter Maßnahmen sinnvoll schließen.
Die Nutzung des Analysemoduls ist für jede Institution optional und kostenpflichtig. Die Gebühren werden ebenso wie die externe Anonymisierung in Abhängigkeit von der Anzahl der ärztlichen Mitarbeitenden einer Institution berechnet (Gebührenübersicht s. Dokument 9 im CIRS-AINS Startpaket). Die Nutzung dieser zusätzlichen Option kann mit DGAI/BDA vereinbart werden (Dokument 2).
 
Kommentieren der Berichte
 
Kommentare bieten eine wichtige Kommunikations- und Lernfunktion. Darum bitten wir Sie, die Möglichkeit zu nutzen, Ihre Erfahrungen mit ähnlichen Situationen einzubringen oder zu den Berichten Stellung zu beziehen. Auch die Lösungswege, die Sie gefunden haben, können Sie auf diesem Wege Ihren Kolleginnen und Kollegen mitteilen.
Kommentare können entweder einrichtungsintern oder in CIRSmedical Anästhesiologie (CIRS-AINS) eingestellt werden. Alle Kommentare werden – unabhängig davon, wo sie eingestellt wurden – auf die gleiche Weise anonymisiert wie die Berichte selbst und erst nach der Anonymisierung zur Einsicht freigegeben. Dies ist Aufgabe der jeweils verantwortlichen Administratoren (s. Administrationsvarianten). Einrichtungsexterne Berichte und Kommentare, die direkt über www.cirs-ains.de eingegeben werden, werden von der AG BDA/DGAI anonymisiert und freigegeben.
 

Verbesserungsvorschläge für CIRS-AINS

CIRS-AINS ist ein neues, innovatives System zur Erhöhung der Patientensicherheit.
 
Weil viele Aspekte neu sind, kann es sicher immer noch verbessert werden. Wir sind ständig bemüht, CIRS-AINS in der Anwendung und Effektivität zu optimieren. Dafür sind uns Ihre Anmerkungen sehr willkommen und hilfreich.
Sollten Sie Fragen, Anregungen, Kommentare oder Kritik haben, schicken Sie uns diese bitte oder rufen Sie uns an:
 
Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann.
Tel.: 0911 / 933 78 17
Fax: 0911 / 393 81 95
www.cirs-ains.de

CIRS-AINS Ambulant

http://www.forum-amban.bda.de/cirs-ains-ambulant.html

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