Fachkommentar zu Fall des Monats 02/2014 KH-CIRS-Netz Deutschland Drucken
23.12.2013
Krankenhaus-CIRS-Netz Deutschland: Fall des Monats "Februar 2014": „Ablauf und Material Reanimation"

Fachkommentar des Fachbeirats CIRSmedical.de (BDA/DGAI)

Download Fachkommentar Fall-Nr. 104915 (PDF)

Autoren: PD Dr. med. Torsten Birkholz, Anästhesiologische Klinik, Universitätsklinikum Erlangen

Dieser Bericht hat zwei interessante Facetten, aufgetreten bei einer Standardsituation „Wiederbelebung auf der Normalstation”.

Vordergründig ist dieser Fall vom Versagen zweier konventioneller Laryngoskoplichtquellen gekennzeichnet, die durch Improvisation und fachliche Expertise gut beherrscht wurde. Es waren zudem zwei Ärzte verfügbar, was auf eine gut personelle Struktur im ärztlichen Bereich hinweist. Der Melder vermutet, dass die unzureichende Prüfung der Notfallausrüstung die Ursache des Materialversagens ist. Die Meldung gibt wenig Ansatz, dies konkret zu bewerten, allerdings hat die Institution des Melders jetzt die Möglichkeit, den Aspekt der regelmäßigen Prüfung der Notfallausrüstung eingehend zu beleuchten. Hier ist die Institution als Ganzes – unabhängig von der Zuständigkeit für Ausrüstung und Personal – in der Pflicht, patientengefährdende Missstände zu identifizieren und abzustellen. Das dies durch getrennte Zuständigkeiten in Kliniken (Normalstationspersonal verlässt sich auf die Anästhesie oder Intensivstation) oft erschwert ist, entbindet darüber hinaus nicht von der Verpflichtung, ein flächendeckendes innerklinisches Notfallversorgungskonzept einschließlich funktionsfähigem Material vorzuhalten.

Dies leitet über zu zweiten Facette. Der Melder beschreibt eine Zustandsverschlechterung des Patienten am Vortag. Hier hätte möglicherweise durch systematische Erfassung von Zeichen einer kritischen Zustandsverschlechterung eine Verlegung auf die Intensivstation oder eine Beurteilung durch einen Intensivmediziner veranlasst werden können. Die Institution des Melders sollte die Einrichtung von Frühwarnstrukturen für kritische Zustandsverschlechterungen bei Patienten erwägen, im Idealfall im Zusammenhang mit der Einrichtung eines Medical Emergency Teams (MET).

 

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